Pianist Radu Lupu mit 76 Jahren gestorben

Der rumänische Pianist Radu Lupu ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Das teilten die Veranstalter des George-Enesco-Festivals via Facebook mit. Medienberichten zufolge starb Lupu in Lausanne an einer langen Krankheit. „Wir werden immer seine außerordentliche Fähigkeit bewundern, Musik in Magie zu verwandeln“, erklärten die Veranstalter des Festivals und würdigten Lupu als „Legende“.

Lupu war am 30. November 1945 in der ostrumänischen Stadt Galati zur Welt gekommen. Er begann mit sechs Jahren mit dem Klavierspielen und wurde auf das Konservatorium in Bukarest aufgenommen.

Lupu war bekannt dafür, mit zerzausten Haaren und dichtem Bart aufzutreten. Auf der Bühne nahm er auf einem Stuhl mit Rückenlehne und nicht auf einem Klavierhocker an seinem Instrument Platz.

Zurückhaltend und perfektionistisch

Am Anfang seiner Karriere standen Auftritte unter dem Dirigat von Daniel Barenboim mit dem Cleveland-Orchester und mit den Symphonieorchestern von Chicago und San Francisco. Auch mit anderen Stardirigenten wie Herbert von Karajan und Zubin Mehta arbeitete Lupu zusammen und machte sich als sensibler Interpret von Werken von Robert Schumann, Johannes Brahms, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven einen Namen.

Lupu war ein zurückhaltender und perfektionistischer Musiker. Der Grammy-Preisträger gab nahezu niemals Interviews. Seit den 1990er Jahren mied er Tonstudios. Er ließ sich in der Schweiz nieder und beendete seine Karriere am Ende der Saison 2018/2019 aus gesundheitlichen Gründen.