Ukraine-Krieg: Wieder mehr Produkte mit Palmöl

Die Ukraine ist einer der weltweit wichtigsten Produzenten von Sonnenblumenöl, der größte Teil geht in die EU. Aufgrund der russischen Offensive zeichnen sich nun gravierende Engpässe ab. Befürchtet wird, dass Produzenten wieder verstärkt auf Palmöl ausweichen könnten.

Rezepturen werden umgestellt

Laut dem Nachrichtenportal Politico beginnt eine wachsende Zahl an Unternehmen damit, ihre Rezepturen von Sonnenblumenöl auf Palmöl umzustellen. Zu ihnen gehört die britische Supermarktkette Iceland, die auch in mehreren EU-Staaten tätig ist und vor allem Tiefkühlprodukte verkauft.

Die Rückkehr zum Palmöl sei „sehr bedauerlich“, die Alternative sei aber, dass die Tiefkühlregale leer blieben, zitierte Politico Iceland-Geschäftsführer Richard Walker.

Dilemma durch hohe Nachfrage

Die Produktion von Palmöl gilt als großes Problem für die Umwelt, weil für die Plantagen häufig große Regenwaldflächen gerodet werden. Gleichzeitig sind Ölpalmen sehr ertragreich, weswegen es derzeit angesichts der hohen Nachfrage keine nachhaltige Alternative gibt.

Die EU gehört zu den größten Abnehmern von Palmöl, das vor allem in Indonesien und Malaysia angebaut wird. Schon seit Jahren wird versucht, die Nutzung zu reduzieren – vor allem beim Treibstoff. Umweltschutzgruppen befürchten nun, dass mühsam errungene Schritte zur Reduktion von Palmöl durch den Ukraine-Krieg zunichtegemacht würden.