Separatisten: Asow-Stahl-Erstürmung in Mariupol läuft

In der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol hat heute nach Angaben prorussischer Separatisten die Erstürmung des Stahlwerks Asow-Stahl begonnen.

In dem Stahlwerk sollen sich nach russischen Angaben rund 2.500 Kämpfer verschanzt haben, darunter auch 400 ausländische Kämpfer. Ukrainischen Medien zufolge sollen in dem Werk noch rund 1.000 Zivilistinnen und Zivilisten ausharren.

Nach Angaben der Separatisten versuchte ein russisches Spezialkommando das Werksgelände zu stürmen, wie die Nachrichtenagentur RIA berichtet. Ziel sei, das Gebiet so schnell wie möglich zu „befreien“, wie es hieß. Auf dem Gelände leisten ukrainische Verbände den russischen Truppen erbitterten Widerstand.

Ultimatum gestellt

Wegen der „katastrophalen Lage“ in der umkämpften Stadt stellte Russland den im Stahlwerk eingeschlossenen ukrainischen Kämpfern ein weiteres Ultimatum. Die Kämpfer hatten mit Beginn 12.00 Uhr (11.00 Uhr MESZ) die Gelegenheit, die Gefechte einzustellen und ihre Waffen niederzulegen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dann werde ihr Leben gerettet, hieß es.

Russland richtete nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums einen Korridor ein, über den kapitulierende ukrainische Soldaten das Gelände des Stahlwerks verlassen können. Damit könnten die Kämpfer das Angebot der russischen Regierung wahrnehmen, bei der Niederlegung ihrer Waffen mit dem Leben davonzukommen.

Eine Standleitung für die Kommunikation zwischen der russischen und ukrainischen Seite solle eingerichtet werden. Danach sollte eine Feuerpause von beiden Seiten in Kraft treten. Dazu sollten von ukrainischer Seite an dem Stahlwerk weiße Flaggen angebracht werden. Bis zum Nachmittag hätten die Kämpfer und Söldner Zeit, das Werk ohne Waffen zu verlassen, hieß es.