Seilbahnunglück in Italien: Hausarrest aufgehoben

Das höchste Gericht Italiens hat im Fall der 2021 abgestürzten Seilbahn auf dem Monte Mottarone die Hausarrestanordnung für zwei Verdächtige aufgehoben. Betroffen seien der Inhaber der Betreibergesellschaft und der für die Sicherheit zuständige Betriebsleiter, wie Medien heute berichteten.

Die Richter hätten die Entscheidung aus der Vorinstanz in Turin annulliert und den Behörden die Fälle für eine Neubewertung zurückgegeben. Eine Erklärung dafür liegt noch nicht vor.

Die ermittelnde Staatsanwältin Olimpia Bossi hielt nach der Entscheidung das Indizienbild weiter für stimmig, wie sie der Nachrichtenagentur Adnkronos sagte. Sie hatte kurz nach dem Unglück westlich des Lago Maggiore am 23. Mai drei Verdächtige festgesetzt. Nach drei Tagen kamen der Inhaber und der Betriebsleiter auf Anordnung der Ermittlungsrichterin wieder frei. Gegen diese Entscheidung legte Bossi schließlich im Oktober 2021 erfolgreich Berufung in Turin ein.

Bei dem Absturz am Pfingstsonntag 2021 verloren 14 Menschen ihr Leben. Kurz vor der Bergstation riss aus bisher ungeklärter Ursache das Zugseil. Die Gondel rauschte talwärts und zerschellte an einem bewaldeten Hang. Notbremsen, die in solchen Fällen am Tragseil gegriffen hätten, um den Absturz zu verhindern, waren mit einer Gabel blockiert. Nur ein kleiner Bub aus Israel überlebte das Unglück. Um das Kind entbrannte danach ein monatelanger Sorgerechtsstreit zwischen Verwandten in Italien und Israel.