Gesundheitsministerium meldet 3.412 Todesfälle nach

Das Gesundheitsministerium hat gestern 3.412 CoV-Todesfälle „nachgemeldet“. Die Anzahl der behördlich bestätigten CoV-Toten seit Pandemiebeginn stieg somit um 21 Prozent. „Der scheinbare Anstieg der Covid-19-Todesfallzahlen kommt durch einen Datenabgleich zwischen der Todesursachenstatistik der Statistik Austria und dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS) zustande“, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Die nun nachgemeldeten Todesfälle betreffen den Zeitraum bis Ende 2021. Bis heute war laut EMS die Zahl von 16.245 Menschen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind, berichtet worden. Mit den Nachmeldungen steigt die Zahl der Infizierten, die seit Pandemiebeginn vor mehr als zwei Jahren gestorben sind, auf nunmehr bereits rund 19.500 an.

Daten werden heute eingespielt

Das Ministerium betonte, dass die betroffenen Fälle bereits im EMS vorhanden sind, nur die bisher im EMS nicht erfassten Todesdaten werden heute in den EMS-Fallreport eingespielt. Dieser Abgleich erfolgt, damit die Daten einheitlich und in hoher Qualität vorliegen, hieß es in der Mitteilung.

Die nachgemeldeten Todesfälle wurden in der Todesursachenstatistik der Statistik Austria schon bisher geführt. Sie umfassen Todesfälle mit Covid-19 als Grundleiden oder als Begleiterkrankung, die aufgrund einer Meldeverzögerung noch nicht im EMS erfasst waren.

Der Nachmeldeprozess erfolgt im Rahmen eines jährlichen Datenabgleiches, der vom Ministerium und der AGES in Kooperation mit der Statistik Austria im Sinne der Qualitätssicherung durchgeführt wird. Als Covid-19-Toter gelten laborbestätigte Infizierte, bei denen im EMS zwischen dem Status „Erkrankung“ und dem Status „Tod“ der Status „Genesen/Geheilt“ nicht vorgelegen hat.

SPÖ kritisiert Regierung

Die SPÖ sieht in der Nachmeldung „einen weiteren Beleg für das vollkommene Versagen der Bundesregierung im Pandemiemanagement“, sagte der rote Gesundheitssprecher Philip Kucher in einer Aussendung. „Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie ist diese Bundesregierung immer noch nicht in der Lage, die Corona-Daten zentral zu managen und gut aufbereitet und transparent zur Verfügung zu stellen“, so Kucher – er wiederholte die SPÖ-Forderung nach einem zentralen Krisen- und einheitlichen Datenmanagement.