„Partygate“: Johnson zeigt sich vor Parlament reuig

Für den britischen Premierminister Boris Johnson wird die Affäre um verbotene Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street doch noch einmal heikel. Bei seinem ersten Auftritt, nachdem er wegen der Teilnahme an einer unerlaubten Versammlung einen Strafbefehl von der Polizei erhalten hatte, zeigte er sich gestern reuig.

Trotzdem droht ihm womöglich eine Untersuchung zu der Frage, ob er das Parlament in der Angelegenheit belogen hat. Eine absichtliche Täuschung des Parlaments gilt als klarer Rücktrittsgrund.

„Ich habe den Schmerz und die Wut sofort gespürt“, sagte Johnson zu dem Strafbefehl. Das britische Volk verdiene etwas Besseres von seinem Premier. Er habe die Strafe bezahlt und entschuldige sich umfassend. Allerdings blieb er dabei, nicht geahnt zu haben, dass es sich bei der betreffenden Versammlung um eine Party gehandelt habe – der Premier hatte sich zu seinem Geburtstag mit einem Kuchen von seinen Mitarbeitern feiern lassen.

Ob das glaubwürdig ist, könnte demnächst Gegenstand einer parlamentarischen Untersuchung werden. Noch diese Woche sollen die Abgeordneten darüber abstimmen, ob der zuständige Ausschuss die Äußerungen Johnsons zur „Partygate“-Affäre auf ihren Wahrheitsgehalt untersuchen soll. Einem entsprechenden Antrag der Opposition gab Parlamentspräsident Lindsay Hoyle statt, wie er mitteilte.