Fachleute erwarten weiter sinkende Fall- und Spitalszahlen

Der Abwärtstrend bei den CoV-Fallzahlen wird sich fortsetzen, wobei sich das Tempo des Rückgangs verringern wird, vermutet das CoV-Prognosekonsortium in seiner Vorschau. Auch die Anzahl der stationär aufgenommenen CoV-Patientinnen und -Patienten wird zurückgehen.

Anfang Mai könnte es den Berechnungen der Fachleute zufolge weniger als 1.000 Covid-19-Kranke in Spitälern geben, wobei diesbezüglich aber einige Unwägbarkeiten zu beachten sind.

Das Gremium rechnet am Mittwoch kommender Woche mit 4.800 bis 7.900 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, der Punktschätzer liegt bei 5.968. Die 7-Tage-Inzidenz sollte zwischen 370 und 610 Fällen je 100.000 Einwohner zu liegen kommen, wobei die niedrigsten Inzidenzen in Tirol (230 bis 370) und Kärnten (260 bis 430), die höchsten in Niederösterreich (500 bis 830), im Burgenland (480 bis 800) und in Wien (480 bis 780) erwartet werden.

Zum Vergleich: Heute wurden österreichweit 7.571 Neuinfektionen eingemeldet, die 7-Tage-Inzidenz betrug österreichweit 622,2.

In den Spitälern werden derzeit 1.744 Patientinnen und Patienten auf Normal- und 132 auf Intensivstationen (ICU) behandelt. Deren Anzahl sollte in der kommenden Woche im Normalpflegebereich auf 1.070 bis 1.400, im ICU-Bereich auf 90 bis 120 zurückgehen und sich in der folgenden Woche (4. Mai) auf den Normalstationen zwischen 710 und 1.140 und im ICU-Bereich zwischen 60 und 100 einpendeln.

Bei idealem Verlauf könnte es somit in 14 Tagen insgesamt weniger als 1.000 hospitalisierte Patientinnen und Patienten geben.

Unsicherheiten bei Berechnungen

Diese Berechnungen sind jedoch mit gewissen Unsicherheiten behaftet. Zum einen hat sich die effektive Reproduktionszahl bis Sonntag (17. April) bei deutlich weniger Tests auf das Coronavirus wieder leicht auf 0,85 erhöht – statistisch betrachtet bedeutet das, dass 100 Infizierte immerhin 85 weitere Menschen mit SARS-CoV-2 anstecken.

Das Durchschnittsalter der Erkrankten ist außerdem von 40,5 Jahren in der vorvergangenen Woche auf 43,5 Jahre in der Vorwoche deutlich gestiegen.

Das heißt einerseits, dass der Rückgang der Infektionen in den jüngeren Bevölkerungsgruppen schneller verläuft, dieser Effekt aber wiederum den Rückgang des Spitalsbelags bremsen dürfte, weil in erster Linie ältere Personen ein Spitalsbett benötigen.

Darüber hinaus unterscheidet die Belagsprognose nicht zwischen Personen, deren Hospitalisierung kausal auf Covid-19 zurückzuführen ist, und Personen, die ursprünglich aufgrund einer anderen Diagnose hospitalisiert wurden.

Als weiteren Unsicherheitsfaktor führt das Konsortium „Meldeunregelmäßigkeiten aufgrund der Osterfeiertage“ ins Treffen. Insbesondere für den Ostermontag sei mit Nachmeldungen zu rechnen. Die Lockerung der Maskenpflicht spielte bei der aktuellen Prognose keine maßgebliche Rolle, „weil der Effekt gegenwärtig als schwächer als die verbleibenden dämpfenden Faktoren (Saisonalität, Sättigungseffekte) eingeschätzt wird“.