EU-Kommission sucht selbst nach alternativen Öllieferanten

Die Europäische Kommission arbeitet daran, die Verfügbarkeit alternativer Energielieferungen zu beschleunigen, um die Kosten für ein Verbot von russischem Öl zu senken. Damit sollten Deutschland und andere EU-Staaten davon überzeugt werden, ein Ölembargo gegen Russland zu akzeptieren, sagte ein EU-Insider heute gegenüber Reuters.

In der Debatte über ein sechstes EU-Sanktionspaket gegen Russland drängten einige EU-Länder auch auf andere neue Beschränkungen. Dazu gehören der Ausschluss von Russlands Topkreditgebern Sberbank und Gaspromneft aus dem internationalen SWIFT-Zahlungssystem, der Stopp der Importe von Kernbrennstoff aus Russland, das Verbot weiterer russischer Nachrichtensender, die Aussetzung von Visa für Russen sowie eine schwarze Liste zusätzlicher Personen und Unternehmen, die mit dem Kreml verbunden sind.

Eine Verständigung im Kreis der 27 EU-Regierungen gibt es dazu nicht. Die EU-Kommission will nun ihrerseits ebenfalls nach anderen Lieferländern für Öl schauen. Auch die Vorsitzenden des Europa-, Außen- und Verteidigungsausschusses im Bundestag hatten ein „schnellstmögliches“ Ölembargo gefordert.