UNO-Generalsekretär will nach Kiew und Moskau reisen

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verstärkt seine diplomatischen Versuche, um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu erreichen. Guterres habe Briefe an die UNO-Vertretungen Russlands und der Ukraine geschickt: „In diesen Briefen bat der Generalsekretär Präsident (Wladimir) Putin, ihn in Moskau zu empfangen, und Präsident Wolodymyr Selenskyj, ihn in Kiew zu empfangen“, sagte Sprecher Stephane Dujarric heute in New York.

Es müssten „dringende Schritte“ zur Herstellung von Frieden in der Ukraine herbeigeführt werden. Der UNO-Chef hatte zuletzt mehrfach eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert.

Eine Feuerpause böte Zivilisten und Zivilistinnen die Gelegenheit, umkämpfte Gebiete zu verlassen, sagte er. Gleichzeitig könnten Hilfsorganisationen lebensrettende Unterstützung in besonders betroffenen Regionen wie Mariupol, Cherson und Donezk leisten.

Noch keine Reaktionen

UNO-Sprecher Dujarric zufolge gab es nach der Übergabe der Briefe keine Reaktion aus den beiden Ländern. Die Vereinten Nationen wollten den Vorstoß des Generalsekretärs zunächst nicht als offiziellen Mediationsversuch darstellen.

Er folgte jedoch auf immer lautere werdende Rufe aus dem UNO-Apparat nach einer aktiveren Rolle von Guterres in dem Konflikt. Fraglich bleibt dabei, ob Putin überhaupt mit dem UNO-Chef sprechen will: Angesichts von dessen deutlicher Verurteilung des Angriffskrieges herrscht Funkstille zwischen der UNO-Zentrale in New York und dem Kreml.