Pandemie war 2021 häufiger Grund von Firmenpleiten

Die Pandemie wird immer häufiger zum Grund für eine Firmeninsolvenz. Im Vorjahr war bereits knapp jede vierte Insolvenz auf die Pandemie zurückzuführen, geht aus einer Analyse des Gläubigerschutzverbandes KSV1870 hervor.

Probleme wie eine schlechte Kostenstruktur, Schwächen bei der Finanzierung und im Controlling sowie Absatzschwächen waren dagegen weniger häufig die Ursache. Auch Gründungsfehler sind in rund einem Fünftel der Fälle für eine Pleite verantwortlich.

Operative Ursachen waren in Österreich mit 31 Prozent im Vorjahr immer noch der häufigste Pleitegrund, 2020 lag der Anteil allerdings noch bei 40 Prozent. „Dieser Rückgang hat sich quasi eins zu eins in ein Plus bei den coronabedingten Firmenpleiten entwickelt“, sagte Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz, laut Aussendung. 2021 war die Pandemie für 22 Prozent der Firmenpleiten verantwortlich, im Jahr davor waren es 14 Prozent.

KSV sieht keine Insolvenzwelle

„Je länger die Pandemie dauert, desto häufiger hat die Corona-Krise das Fass zum Überlaufen gebracht,“ so Götze weiter. Durch die krisenbedingten Staatshilfen seien Unternehmen teils künstlich am Leben erhalten und durch die Pandemie getragen worden. Eine Insolvenzwelle sieht der KSV deswegen aber nicht. „Die aktuelle Entwicklung geht klar in Richtung ‚Vor-Krisen-Niveau‘,“ so Götze.

Nach Bundesländern betrachtet war die Pandemie am öftesten in Vorarlberg (39 Prozent), Salzburg (36 Prozent), dem Burgenland (35 Prozent) und Niederösterreich (33 Prozent) der Grund für eine Pleite. Am seltensten war es in Tirol (zwölf Prozent) der Fall.