Kiew: Keine russischen Geländegewinne an Hauptfronten

Die russischen Truppen haben laut ukrainischen Angaben in den vergangenen 24 Stunden keine Geländegewinne an den Hauptfronten gemacht. Russland begreife auch, dass es das Stahlwerk in Mariupol nicht mit Gewalt einnehmen könne, sagte heute Olexij Arestowytsch, der enger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist.

„Sie können Asow-Stahl nicht einnehmen, sie haben das begriffen, sie haben dort enorme Verluste.“ Die ukrainischen Verteidiger hielten das Stahlwerk weiterhin. Arestowytsch reagierte damit auf den Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Eroberung des Asow-Stahl-Werkes aufzugeben und es stattdessen komplett abzuriegeln.

Russland will Mariupol eingenommen haben

Putin sieht keinen Grund mehr, das Industriegebiet in Mariupol zu stürmen. Die entsprechenden Pläne würden nicht mehr umgesetzt, sagte Putin zuvor. Die Anlage solle aber so blockiert werden, dass noch nicht einmal mehr eine Fliege durchkäme, ohne entdeckt zu werden. Die Kontrolle über die Hafenstadt im Südosten der Ukraine erlangt zu haben, sei ein Erfolg.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte der Nachrichtenagentur Interfax zufolge, Russland habe die ukrainische Hafenstadt Mariupol eingenommen. In dem Stahlwerk Asow-Stahl befänden sich aber immer noch mehr als 2.000 ukrainische Soldaten, informierte Schoigu den russischen Präsidenten

Die ukrainische Regierung forderte von Russland dringend freies Geleit für Zivilisten und verletzte Soldaten aus dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk. „Es halten sich rund 1.000 Zivilisten und 500 verletzte Soldaten dort auf“, erklärte Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk in einem Onlinebeitrag. „Sie müssen alle noch heute aus Asow-Stahl weggebracht werden.“