EU hilft Libanon mit zusätzlichen 20 Mio. gegen Kriegsfolgen

Die Europäische Union stellt zusätzliche 20 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Libanon bereit. Das Geld soll den bedürftigsten libanesischen Bürgerinnen und Bürgern sowie den Flüchtlingen im Land helfen, teilte die EU-Kommission heute mit. Durch den Krieg in der Ukraine steigen die Lebensmittelpreise im Land stark. Nach Angaben der Kommission importiert der Libanon 96 Prozent seines Weizens aus Russland und der Ukraine.

„Covid-19 und die Explosion im Hafen von Beirut haben das Leid vulnerabler libanesischer Bevölkerungsgruppen sowie der syrischen Flüchtlinge verstärkt“, so der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic. „Nun werden die Menschen im Libanon von der weltweiten Nahrungsmittel- und Ölkrise, die durch die russische Invasion der Ukraine ausgelöst wurde, hart getroffen.“

Im August 2020 war es im Hafen von Beirut zu einer gewaltigen Explosion gekommen. Damals kamen mehr als 190 Menschen ums Leben, rund 6.000 wurden verletzt. Der Libanon leidet seit mehr als zwei Jahren unter der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte.

Drei Viertel der Bevölkerung leben mittlerweile in Armut. Die libanesische Lira hat mehr als 90 Prozent ihres Wertes verloren. Die Inflation liegt bei mehr als 200 Prozent. Im jetzigen Fastenmonat Ramadan können sich viele Menschen kaum noch das Essen zum Fastenbrechen leisten.