HRW: Gräueltaten von Butscha wohl Kriegsverbrechen

Die mutmaßlich von russischen Soldaten begangenen Gräueltaten in der ukrainischen Stadt Butscha sind der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge wohl als Kriegsverbrechen einzuordnen.

Ermittler der Organisation hätten „umfangreiche Beweise für Hinrichtungen im Schnellverfahren, andere rechtswidrige Tötungen, Verschwindenlassen und Folter gefunden, die Kriegsverbrechen und potenzielle Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen würden“, teilte HRW mit.

„Fast jede Ecke in Butscha ist nun ein Tatort, und es fühlte sich an, als wäre der Tod überall“, sagte HRW-Mitarbeiter Richard Weir. Die Beweise deuteten darauf hin, dass die mittlerweile abgezogenen russischen Streitkräfte, die Butscha besetzten, „das zivile Leben und die grundlegendsten Prinzipien des Kriegsrechts missachteten“.

Für ihre Ermittlungen haben die Menschenrechtler 32 Bewohner der Stadt persönlich und fünf weitere per Telefon befragt. Zudem sind Beweise an Ort und Stelle dokumentiert, Fotos und Videos sowie Satellitenaufnahmen gesichtet worden.