EZB könnte Wachstumsprognose weiter senken

Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihre Wachstumsprognose für die Euro-Zone aufgrund des Ukraine-Kriegs weiter senken. Die Risiken für das Wachstum seien abwärtsgerichtet, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde gestern bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF). „Somit könnte es mehr Absenkungen geben.“ Für die Inflation seien die Risiken aufwärtsgerichtet.

Die EZB-Volkswirte hatten angesichts des Ukraine-Kriegs schon im März in ihren Projektionen ihre Prognose gesenkt. Sie erwarten 2022 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent für die Währungsunion. Noch im Dezember hatten sie 4,2 Prozent prognostiziert.

Ihre Vorhersage für die Inflation in diesem Jahr hoben sie auf 5,1 Prozent an. Noch im Dezember hatten sie 3,2 Prozent veranschlagt. Neue Projektionen der EZB-Volkswirte sollen zur Zinssitzung im Juni vorliegen.

„Unsere Inflationszahlen sind sehr hoch“, sagte Lagarde. „Wir werden mehr als doppelt so hoch liegen wie das Ziel am Ende des Jahres.“ Die EZB strebt mittelfristig knapp zwei Prozent Inflation in der Euro-Zone als Optimalwert für die Wirtschaft an. Im März lag die Teuerungsrate bei 7,4 Prozent. Fast die Hälfte der hohen Teuerung gehe auf die Energiepreise zurück, sagte Lagarde.