Forschungsausgaben steigen um 9,3 Prozent auf 14,1 Mrd. Euro

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in Österreich werden 2022 voraussichtlich 14,1 Mrd. Euro betragen – um 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die F&E-Aufwendungen werden damit 3,26 Prozent des nominellen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen (2021: 3,21 Prozent), gab die Statistik Austria heute bekannt. Die Schätzung sei aber aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung der Coronavirus-Krise und der Weltwirtschaft wegen des Krieges Russlands gegen die Ukraine unsicher.

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der F&E-Ausgaben kommen 2022 von Unternehmen, die voraussichtlich 7,16 Mrd. Euro für Forschung aufwenden. In diesem Betrag sind auch die Ausschüttungen durch die Forschungsprämie enthalten, die für 2022 vom Finanzministerium mit einer Mrd. Euro veranschlagt werden. Gegenüber dem Vorjahr wachsen die Unternehmensausgaben damit um 9,3 Prozent.

Vom Staat wird rund ein Drittel der gesamten Forschungsausgaben bzw. 4,7 Mrd. Euro aufgewendet. Davon stammt mit 3,9 Mrd. Euro der größte Anteil vom Bund, der damit im Vergleich zu 2021 seine F&E-Ausgaben um 12,8 Prozent steigerte. Die Bundesländer tragen 613 Mio. Euro zur Finanzierung für F&E bei (plus 3,9 Prozent gegenüber 2021).

16 Prozent der Mittel aus dem Ausland

Aus dem Ausland kommen 2,2 Mrd. Euro bzw. 16 Prozent der gesamten F&E-Aufwendungen in Österreich (plus 4,9 Prozent gegenüber 2021). Dieser Anteil stammt hauptsächlich von Unternehmen, deren Töchter in Österreich Forschung betreiben.

Im internationalen Vergleich, der für das Jahr 2020 vorliegt, wies Österreich mit 3,22 Prozent hinter Schweden (3,53 Prozent) und Belgien (3,48 Prozent) die dritthöchste Forschungsquote innerhalb der EU auf. Auch Deutschland (3,14 Prozent) und Dänemark (3,03 Prozent) erfüllten das europäische Ziel einer Forschungsquote von drei Prozent.

Die gesamte Forschungsquote der EU-27 stieg von 2019 auf 2020 aufgrund des starken Wirtschaftseinbruchs 2020 nur von 2,23 Prozent auf 2,32 Prozent. Die EU hinkt damit allerdings anderen Wirtschaftsräumen hinterher (Daten jeweils 2019), etwa Südkorea (4,63 Prozent), Japan (3,20 Prozent), Schweiz (3,15 Prozent) und USA (3,08 Prozent). Chinas Forschungsquote war 2019 exakt gleich hoch wie jene der EU 2020.