Indonesien verbietet wegen Knappheit Export von Palmöl

Indonesien, größter Exporteur von Palmöl weltweit, verbietet ab Donnerstag die Ausfuhr des Rohstoffes und anderer Pflanzenöle. Präsident Joko Widodo sagte gestern, Grund sei die Knappheit im Land. Das Exportverbot gelte auf unbestimmte Zeit.

In Indonesien ist das Palmöl, das dort vor allem zur Zubereitung von Speisen genutzt wird, seit November knapp. Damals stiegen die Exporte wegen gestiegener Weltmarktpreise stark. Wegen des Ukraine-Kriegs sind sie noch weiter geklettert – die Ukraine und Russland gehören zu den größten Produzenten und Exporteuren von Sonnenblumenöl.

Die Regierung in Jakarta fürchtet soziale Unruhen. Präsident Widodo sagte nun, die Regierung werde die Entwicklung aufmerksam beobachten, bis es wieder genügend Öl zu erschwinglichen Preisen gebe.

Extreme Speiseölknappheit

Schon im Jänner war der Export von Palmöl begrenzt worden. Im Land wurde eine Preisgrenze festgesetzt. Im April kündigte Widodo bereits Hilfszahlungen für die Ärmsten an, um Öl kaufen zu können. Dennoch sind die Regale in Supermärkten und die Verkaufsstände auf den Märkten oft leer. Im ganzen Land stellen sich die Menschen an Verkaufsstellen für verbilligtes Öl an.

Vor wenigen Tagen nahm die Staatsanwaltschaft einen hohen Beamten des Handelsministeriums fest, der gegen Bestechungsgeld Exportlizenzen für Palmöl vergeben haben soll. Auch Unternehmensvertreter wurden bereits festgenommen.