Ein bewaffneter Mann hat gestern in einem wohlhabenden Viertel der US-Hauptstadt Washington vier Menschen verletzt und sich anschließend selbst getötet. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Erwachsene mit schweren Verletzungen und eine Zwölfjährige mit einer leichten Schussverletztung ins Krankenhaus gebracht. Ein weiteres Opfer habe an Ort und Stelle behandelt werden können.
„Der Verdächtige, von dem wir glauben, dass er dafür verantwortlich ist, ist inzwischen tot“, sagte der Washingtoner Polizeichef Robert Contee gestern Abend auf einer Pressekonferenz. Der mutmaßliche Schütze habe sich das Leben genommen, als Polizeibeamte in eine Wohnung im fünften Stock eindrangen, in der er sich aufhielt.
Scharfschützengewehr gefunden
In der Wohnung fanden die Beamten demzufolge mehrere Waffen, darunter ein Scharfschützengewehr mit Stativ. Das Motiv des Mannes sei noch nicht bekannt, aber „es war offensichtlich seine Absicht, Mitglieder unserer Gemeinschaft zu töten und zu verletzen“, fügte Contee hinzu. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Mann die Waffen legal erworben.
Die Polizei hatte das Viertel Connecticut Avenue-Van Ness, in dem sich mehrere Schulen und Botschaften befinden, am Nachmittag abgeriegelt, nachdem in der Gegend Schüsse gefallen waren. Auf einem online verbreiteten Video gibt ein Bewaffneter lange Salven mit automatischen Waffen auf fliehende Menschen ab – offenbar aus der Perspektive des Schützen.
„Es sieht sehr authentisch aus“, sagte Contee über das Video. Er stellte aber klar, dass es noch forensisch bestätigt werden müsse und nicht bekannt sei, ob das Video live gestreamt oder nachträglich hochgeladen wurde.
Die Schießerei ereignete sich etwas mehr als eine Woche, nachdem ein Bewaffneter in einer New Yorker U-Bahn das Feuer eröffnet und 23 Menschen verletzt hatte.