Ärzte ohne Grenzen retten 100 Migranten im Mittelmeer

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hat rund 100 Bootsmigranten im zentralen Mittelmeer gerettet. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer der „Geo Barents“ hätten die Menschen heute Früh nordwestlich von Libyen von dem in Seenot geratenen Boot an Bord geholt, teilte die private Hilfsorganisation auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Unter den Geretteten seien vier Kinder und eine schwangere Frau.

Private Seenotretter bewahren auf ihren Einsätzen immer wieder Menschen vor dem Ertrinken, die sich von den Küsten Nordafrikas in Richtung EU aufmachen, weil sie auf der Flucht sind oder sich dort ein besseres Leben erhoffen. Die deutschen Seenotretterinnen und -retter von Sea-Eye brachen nach eigenen Angaben gestern mit der „Sea-Eye 4“ zu ihrer zweiten Mission in diesem Jahr ins zentrale Mittelmeer auf.

Viele Migrantinnen und Migranten steuern in Richtung Italien. Das Mittelmeer-Land lässt in der Regel die Seenotretter in seinen Häfen mit den geretteten Menschen an Bord anlegen. In der italienischen Politik kritisieren rechte Parteien die Einsätze immer wieder.

Dem Innenministerium zufolge erreichen in diesem Jahr bisher mit fast 8.670 Migranten ähnlich viele Menschen die italienischen Küsten wie im selben Vorjahreszeitraum (rund 8.600). Nach UNO-Angaben gelten 2022 bisher 511 Migranten als im zentralen Mittelmeer vermisst oder gestorben.