Mariupol: Russland verhindert offenbar Evakuierung

Ein neuer Versuch zur Evakuierung von Zivilistinnen und Zivilisten aus der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben eines Vertreters der Stadtverwaltung von den russischen Truppen durchkreuzt worden. 200 Einwohner hätten sich versammelt, um aus der seit Wochen heftig umkämpften Stadt weggebracht zu werden, doch hätten russische Soldaten die Menge „auseinandergetrieben“, teilte Vizebürgermeister Petro Andriuschtschenko via Telegram mit.

Zu Umsteigen in Busse nach Russland gezwungen

Einige dieser Einwohner seien gezwungen worden, Busse zu besteigen, die sie in eine von den Russen kontrollierte Zone bringen sollte, fügte er hinzu. In der Früh hatte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk einen neuen Evakuierungsversuch für die eingekesselten Zivilisten aus Mariupol angekündigt. Nach ihren Angaben sollten „Frauen, Kinder und Senioren“ nach Saporischschja in Sicherheit gebracht werden.

In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Versuche, Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren. Allerdings scheiterten diese Bemühungen mehrfach. Russland und die Ukraine werfen einander gegenseitig vor, für das Scheitern verantwortlich zu sein.