Tschechischer Politiker wegen Völkermordleugnung verurteilt

In Tschechien ist der frühere Parlamentsabgeordnete Miloslav Rozner wegen Leugnung des Völkermords an den Roma während der NS-Zeit verurteilt worden. Ein Gericht in Prag verhängte heute nach Angaben der Agentur CTK eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten gegen den 45-Jährigen.

Der Politiker hatte vor fünf Jahren auf einem Parteitag das frühere Arbeitslager Lety bei Pisek als „nicht existierendes Pseudokonzentrationslager“ bezeichnet. Wegen seiner Immunität als Abgeordneter konnte Rozner erst nach Ende seines Mandats belangt werden. Rozner gehört der ultrarechten Partei Freiheit und direkte Demokratie (SPD) an.

Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg starben im Arbeitslager Lety mehr als 300 Angehörige der Roma-Minderheit unter unmenschlichen Bedingungen, darunter viele Kinder. Mehr als 500 wurden nach Auschwitz deportiert.