Bericht: Nordkorea hält nächtliche Militärparade ab

Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat Medienberichten zufolge eine nächtliche Militärparade abgehalten. Die Truppenschau habe gestern am späten Abend (Ortszeit) auf dem Kim-Il-Sung-Platz in der Hauptstadt Pjöngjang begonnen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf informierte Quellen.

Anlass der Parade war den Berichten zufolge der 90. Gründungstag der Koreanischen Revolutionären Volksarmee (KPRA). So nennt Nordkorea ehemalige Guerillaeinheiten, die einst gegen die japanische Kolonialmacht kämpften. Die koreanische Halbinsel befand sich von 1910 bis 1945 unter der Kolonialherrschaft Japans. Neben dem Gründungstag der KPRA begeht das Land zudem am 8. Februar den Jahrestag zur Gründung seiner heutigen Volksarmee.

Keine Informationen zu Waffen

Ob bei der Parade auch Interkontinentalraketen (ICBM) und andere strategische Waffen vorgeführt wurden, war zunächst unklar. Das Land hatte in diesem Jahr bereits mehrfach Raketen einschließlich einer ICBM getestet, die einen Atomsprengkopf tragen können.

Aus Nordkorea lagen zu der Parade zunächst keine Berichte vor. Nordkorea ist eines der am meisten isolierten Länder. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist es harten internationalen Sanktionen unterworfen. UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von atomwaffenfähigen Raketen.

Letzte Paraden ebenfalls nachts

Nordkorea nimmt oft wichtige Gedenktage zum Anlass, um, wie etwa durch eine Truppenschau, militärische Stärke zu zeigen. Auch soll durch solche Militärparaden die innere Einheit gestärkt werden. Die drei letzten Paraden fanden ebenfalls unter nächtlichem Himmel statt. In den vergangenen Wochen hatten Experten bereits unter Berufung auf Satellitenbilder über Vorbereitungen zu einer neuen großen Militärparade in Pjöngjang berichtet. Nordkorea selbst kündigte nichts dazu an.