Lawrow: Risiken für atomaren Krieg „nicht zu unterschätzen“

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat vor dem Hintergrund der Spannungen mit dem Westen vor der „echten“ Gefahr eines atomaren Krieges gewarnt. „Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie ist nicht zu unterschätzen“, sagte Lawrow laut der Nachrichtenagentur Interfax gestern. Russland versuche, diese „künstlichen“ Risiken zu reduzieren, so Lawrow.

Mit Blick auf die Ukraine zeigte sich Lawrow zuversichtlich, dass am Ende des Konflikts „die Unterzeichnung eines Abkommens“ stehen werde. Russland werde die Verhandlungen mit der ukrainischen Delegation fortsetzen, sagte Lawrow. Er betonte zugleich: „Der gute Wille hat seine Grenzen.“ Wenn er nicht auf „Gegenseitigkeit“ beruhe, „hilft das dem Verhandlungsprozess nicht“.

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj warf Lawrow vor, nur „vorzutäuschen“, dass er verhandle. „Er ist ein guter Schauspieler“, sagte Lawrow unter Anspielung auf Selenskyjs frühere Karriere als Komiker und Seriendarsteller. „Wenn Sie aufmerksam beobachten und lesen, was er sagt, finden Sie eintausend Widersprüche.“

Mit Blick auf ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine sagte Lawrow, die „Rahmenbedingungen“ einer solchen Vereinbarung würden vom „Stand der Kampfhandlungen“ abhängen, die zum Zeitpunkt des „Realwerdens des Abkommens stattgefunden haben werden“.