Tirols Wohnbaugesellschaft NHT im Visier der WKStA

Die Neue Heimat Tirol (NHT) – Tirols größte gemeinnützige Wohnbaugesellschaft – ist ins Visier der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) geraten. Gegen einen Mitarbeiter und zwei Personen aus der Privatwirtschaft wird wegen Korruptionsverdachts ermittelt. Am Donnerstag fanden mehrere Hausdurchsuchungen statt, bestätigte WKStA-Sprecherin Oberstaatsanwältin Elisabeth Täubl einen Bericht der „Tiroler Tageszeitung“ („TT“, Dienstag-Ausgabe) gegenüber der APA.

Ermittelt werde wegen des „Verdachts von Vorteilsannahmen bzw. -gewährung im Zusammenhang mit Auftragsvergaben von einem gemeinnützigen Wohnbauträger“, führte Täubl aus. Der langjährige Angestellte soll von den beiden anderen Beschuldigten „Kickback“-Zahlungen für Auftragsvergaben erhalten haben. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Dass es sich bei dem „gemeinnützigen Wohnbauträger“ um die Neue Heimat Tirol handelt, bestätigte NHT-Geschäftsführer Markus Pollo gegenüber der „TT“, pochte aber darauf, dass es um Geschäfte gehe, „die außerhalb der NHT abgewickelt wurden“. Laut derzeitigem Wissensstand sei für die NHT kein finanzieller Schaden entstanden, hielt Pollo in einer Stellungnahme gegenüber der APA fest.

Datenträger sichergestellt

Des Weiteren bestätigte der Geschäftsführer, dass vergangene Woche im Büro des betroffenen Mitarbeiters Unterlagen und Datenträger sichergestellt worden seien. Seitens der NHT habe man den ermittelnden Behörden „proaktiv sämtliche Unterlagen zur Verfügung gestellt und unsere vollste Kooperation zugesichert“, so Pollo weiter. Man sei „an einer raschen Aufklärung interessiert“. Bis zur vollständigen Klärung des Sachverhalts bleibe der betroffene Mitarbeiter vorerst beurlaubt.

Die Höhe des angeblichen Schadens bzw. der „Kickback“-Zahlungen war bis dato noch offen. Die WKStA wird in Ermittlungen in Zusammenhang mit Korruption ab einer angenommenen Schadenssumme von 3.000 Euro tätig.