Parlamentswahl in Frankreich: Linkes Lager streitet um Aufstellung

Frankreichs zersplittertes linkes Parteienlager streitet um eine gemeinsame Aufstellung für die wichtige Parlamentswahl im Juni. Der ehemalige grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot sagte heute im Sender France Inter, er unterstütze die Idee eines Zusammenschlusses.

Eine solche Koalition müsse aber offen sein. Sich hinter dem Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon, der in der Präsidentschaftswahl auf Platz drei gelandet war, zu vereinen werde nicht funktionieren.

Melenchon und seine Partei hatten bereits nach dessen Ausscheiden in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen andere linke Parteien aufgefordert, gemeinsam ein Bündnis für die Parlamentswahl zu schmieden. Melenchons Programm solle dafür richtungsweisend sein.

Vielfalt soll erhalten bleiben

Jadot sagte nun, um zu gewinnen, müssten die Identitäten aller Mitglieder einer solchen Koalition gewahrt werden. Auch die Sozialisten hatten sich offen für ein Bündnis gezeigt, aber klargemacht, dass alle Parteien darin abgebildet seien müssten.

Die Sozialisten hatten mit ihrer Kandidatin Anne Hidalgo bei der Präsidentschaftswahl ein historisch schlechtes Ergebnis eingefahren. In den Regionen sind sie aber noch immer gut vertreten.

Die Parlamentswahl im Juni ist für die politische Ausrichtung Frankreichs entscheidend. Um seine Vorhaben umsetzen zu können, braucht der wiedergewählte Präsident Emmanuel Macron eine Mehrheit in der Assemblee Nationale. Die Linke hofft, das zu verhindern und Macrons Macht deutlich einzuschränken.