Todesschuss bei Dreh: Video zeigt Baldwin-Befragung

Rund sechs Monate nach dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin hat die zuständige Polizeibehörde Bild- und Textmaterial von dem Vorfall veröffentlicht. Dazu zählen unter anderem Fotos und Videos vom Tatort, Polizei-Bodycam-Aufnahmen sowie Textnachrichten zwischen Filmcrew-Mitgliedern in den Tagen vor und nach dem Vorfall, wie US-Medien am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf die Polizei berichteten. Der Nachrichtensender Sky News veröffentlichte zudem ein von der Polizei ebenfalls freigegebenes Video, auf der die Befragung von Baldwin durch Beamte zu sehen sei

„Das Büro des Sheriffs veröffentlicht alle mit der laufenden Untersuchung in Zusammenhang stehenden Dateien“, wurde aus einer Mitteilung von Sheriff Adan Mendoza zitiert. Das sei unter anderem auf Bitten von Journalisten und mit dem Fall befassten Anwälten geschehen. Mendoza teilte allerdings auch mit, dass „zahlreiche Bestandteile“ der Untersuchung noch nicht abgeschlossen seien – womit deren Ausgang weiter offen sei.

Waffe mit scharfer Munition

Auf einem der Fotos, die die britische Nachrichtenagentur PA veröffentlichte, sei zu sehen, wie Rettungskräfte offenbar Hutchins nach dem Schuss am Set versorgen. Ein anderes Bild stammt aus dem Video einer Bodycam und zeigt Baldwin den Angaben zufolge nach dem tödlichen Schuss, der sich aus seiner Waffe gelöst hatte.

Der tödliche Vorfall hatte sich bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western „Rust“ auf einer Filmranch in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico ereignet. Regisseur Joel Souza war dabei an der Schulter getroffen worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene bedient. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.

Baldwin hat in Interviews mehrfach die Schuld an dem Tod von Hutchins von sich gewiesen. Es handle sich um eine „entsetzliche Tragödie“, aber er sei nicht verantwortlich für den fatalen Unfall, hieß es im März in einem Schreiben seines Anwalts. Andere Personen seien für die Sicherheit von Requisiten zuständig gewesen.