Selenskyj: Moskaus Ziele gehen weit über Ukraine hinaus

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge gehen Moskaus Ziele weit über die Ukraine hinaus. „Das ultimative Ziel der russischen Führung ist nicht nur die Eroberung der Ukraine, sondern die Zerschlagung des gesamten Zentrums und des Ostens Europas“, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft, die in der Nacht auf Telegram veröffentlicht wurde. Auch ein „globaler Schlag gegen die Demokratie“ gehöre zu dem Ziel.

In der „freien Welt“ gebe es praktisch niemanden mehr, der nicht verstanden habe, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine nur der Anfang sei, sagte Selenskyj.

Die fortgesetzten Angriffe auf die Ukraine etwa in der Region Odessa im Süden des Landes und im Donbas im Osten, sagte Selenskyj weiter, würden Russland „nur neue Verluste“ bringen. Diese hätten ein neues EU-Sanktionspaket und mehr Handelsbeschränkungen zur Folge. Die Mehrheit der Russinnen und Russen werde die aggressive Politik der Staatsführung mit Armut bezahlen müssen.

Selenskyj-Berater: Krieg kann bis Ende des Jahres dauern

Nach Einschätzung des ukrainischen Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch kann sich der Krieg noch über viele Monate hinziehen.

Die von der Ukraine neu erhaltenen Waffen könnten Ende Mai, Anfang Juni „ernsthafte Auswirkungen“ auf das Kampfgeschehen haben, sagte Arestowytsch in einem gestern Abend veröffentlichten YouTube-Interview, wie die ukrainische Agentur UNIAN berichtete. Der Krieg selbst könnte bis Ende des Jahres dauern.

„Wir müssen uns auf eine lange Geschichte einstellen“, sagte Arestowytsch. Sollten aktive Kampfhandlungen im Donbas nach der jetzigen Offensive etwa eingestellt werden und dazu übergegangen werden, Positionen einzunehmen, bedeute das noch lange kein Ende des Krieges.