Hepatitis bei Kindern: Nun auch Fall in Deutschland

Gehäuft auftretende Leberentzündungen (Hepatitis) ohne klare Ursache bei Kindern haben zuletzt in Europa und den USA für Aufmerksamkeit gesorgt – nun ist auch in Deutschland ein Fall bekannt geworden.

Er entspreche der Falldefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Erkrankungsbeginn liege bereits im Jänner, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) gestern Abend mit. In Österreich kamen laut Gesundheitsministerium bis heute keine weiteren Fälle zu den zwei bisher bekannten hinzu.

Das deutsche RKI schreibt in einer Publikation, von Fachgesellschaften und Kinderkliniken lägen keine weiteren Hinweise auf Fälle oder Häufungen in Deutschland vor. Ärzte werden um erhöhte Aufmerksamkeit und das Melden von Verdachtsfällen gebeten.

Beide Fälle in Österreich „klinisch stabil“

In Österreich werden zwei Kinder mit Leberentzündung unklarer Herkunft im St. Anna Kinderspital in Wien behandelt. „Es finden aktuell sowohl international als auch national eine Reihe von Abstimmungsmeetings zu einer vereinheitlichten Vorgehensweise und Untersuchung der Fälle statt“, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

Die zwei Kinder seien „mit Symptomen einer klassischen Hepatitis in Behandlung“, so das Kinderspital. Dazu zählen unter anderem erhöhte Leberwerte, Erbrechen und Anzeichen von Gelbsucht. „Die beiden betroffenen Kinder werden von unserem Team optimal versorgt. Sie sind klinisch stabil. Wir sind weiterhin sehr achtsam bei Symptomen dieser Art und stehen in engem Austausch mit anderen Krankenanstalten und dem Gesundheitsministerium“, so Wolfgang Holter, Ärztlicher Direktor des Kinderkrankenhauses.