Volkshilfe zur Teuerung: „Menschen immer verzweifelter“

Die Teuerung trifft armutsgefährdete und armutsbetroffene Menschen, zum Beispiel Sozial- und Notstandshilfeempfängerinnen und -empfänger, Langzeitarbeitslose und Menschen, die Mindestpension beziehen, besonders stark.

Angesichts dessen fordert die Volkshilfe rasche Maßnahmen: „Die Menschen, die jetzt leiden, haben nicht die Geduld und nicht die Zeit zu warten“, sagte Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger heute bei einer Pressekonferenz.

Die Teuerung treffe alle, aber nicht alle gleich, so Fenninger. Während Menschen mit hohem Einkommen die steigenden Preise zwar spüren, aber verkraften könnten, wüssten Personen mit geringem Einkommen derzeit nicht mehr, wie sie die Kosten des täglichen Lebens bewältigen sollen.

„Die Menschen werden immer verzweifelter, und die Einrichtungen der Volkshilfe werden frequentiert von Menschen, die vorher nicht armutsbetroffen waren“, so Fenninger.

Fenninger: Sozialhilfepaket nicht ausreichend

Das gestern von Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) vorgestellte Sozialhilfepaket sieht der Volkshilfe-Direktor nicht als Reform, sondern als „Reförmchen“. Es genüge nicht, an einigen kleinen Rädern zu drehen.

Kurzfristig brauche es eine sofortige Erhöhung der Sozialhilfe und die Einführung von Mindeststandards. Mittelfristig müsse die Sozialhilfe die Existenz und die Wohnsituation der Menschen sicherstellen. „Es wäre jetzt Zeit, hier zu handeln“, so Fenninger.