Heard – Depp: Psychologin mit Gutachten, neue Zeugenaussagen

Im Zivilprozess zwischen Hollywood-Star Johnny Depp (58) und seiner Ex-Frau Amber Heard hat gestern eine Psychologin ausgesagt, sie habe bei der 36-Jährigen Persönlichkeitsstörungen festgestellt.

Die von Depps Anwälten beauftragte Rechtspsychologin Shannon Curry führte aus, dass Heard ihrer Einschätzung nach zu emotionaler Instabilität und plötzlichen Wutausbrüchen neige, die auch mit Gewalt einhergehen könnten.

Ihre Anwälte wiesen diese Darstellung zurück. Depps Anwälte hoffen, mit der Aussage die Behauptung des Schauspielers zu untermauern, der sich als Opfer in der Beziehung beschrieben hatte.

Psychologin: Kein Hinweis auf posttraumatische Belastungsstörung

Vor dem Gericht sagte die Psychologin, sie habe für ihr Gutachten unter anderem Gesundheitsakten und Audioaufnahmen geprüft und sei zweimal mit der Schauspielerin für Tests zusammengetroffen. Dabei sei sie auch zu dem Schluss gekommen, dass Heard wegen der Beziehung zu Depp nicht an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leide.

Heards Anwälte stellten die Aussagen der Psychologin Medienberichten zufolge im Kreuzverhör jedoch infrage: Sie sei voreingenommen, denn sie habe sich mit Depp und dessen Anwälten in seinem Haus zum Dinner getroffen, ehe sie den Auftrag erhielt. Curry entgegnete, das sei Teil des Auswahlprozesses gewesen.

Polizistin und Verwalterin sagen aus

Auch die Aussage einer Polizistin in einer zuvor aufgenommenen Videokonferenz wurde im Gerichtssaal gezeigt. Sie beschrieb darin, dass sie nach einem Streit der Eheleute im Mai 2016 zu deren Penthouse in Los Angeles gerufen worden sei. Sie habe Heard weinend vorgefunden, aber keine Spuren von Verletzungen oder Sachschäden in der Wohnung entdeckt.

Sie habe Heard nicht als Opfer häuslicher Gewalt angesehen, sagte die Polizistin aus. Wenige Tage nach dem Vorfall hatte die Schauspielerin vor Behörden gesagt, Depp habe ihr Verletzungen zugefügt.

Per Video sagte zudem die langjährige Verwalterin von Depps privater Insel auf den Bahamas aus. Sie sagte den Berichten zufolge, sie habe dort Ende 2015 einen Streit des Paares erlebt. Heard selbst soll in dem mehrwöchigen Prozess auch noch aussagen.