Lebenserwartung ging 2020 EU-weit zurück

Erstmals seit den 60er Jahren ist die Lebenserwartung in der Europäischen Union im Jahr 2020 pandemiebedingt wieder gesunken. Die meisten EU-Staaten verzeichneten einen Rückgang der durchschnittlichen Lebenserwartung, in Österreich sank diese im Vergleich zu 2019 um 0,7 Jahre (von 82,0 auf 81,3 Jahre), wie das EU-Statistikamt Eurostat heute mitteilte. Damit bestätigte die EU-Behörde erste Schätzungen vom April 2021.

Den stärksten Rückgang verzeichnete nach den aktuellen Zahlen Spanien (minus 1,6 Jahre), gefolgt von Polen und Bulgarien (beide minus 1,5 Jahre). Nur in Dänemark und Zypern stieg die Lebenserwartung um bescheidene 0,1 Jahre. Der EU-Durchschnitt lag 2020 bei 80,4 Jahren (2019: 81,3 Jahre). Die Lebenserwartung war für Frauen (83,2 Jahre) um 5,7 Jahre höher als für Männer (77,5 Jahre).

Besonders viele Menschenleben forderte das Coronavirus in der zweiten Pandemiewelle im Herbst 2020. Während Österreich vergleichsweise glimpflich durch die erste Welle im Frühjahr gekommen war, schnellten nach dem Sommer zuerst die Infektionen und dann auch die Sterbefälle in die Höhe. Die statistische Lebenserwartung sank um mehr als ein halbes Jahr – so viel wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen 1951.