Ende geschlechtsspezifischer Spielzeugwerbung in Spanien

Rosa für liebe Mädchen und Blau für wilde Buben – diese und andere Stereotypen sollen in der Spielzeugwerbung in Spanien ein Ende haben. Der Dachverband der spanischen Spielzeughersteller hat sich gegenüber der Regierung zu Regeln gegen geschlechtsspezifische Spielzeugwerbung verpflichtet.

Beide Seiten unterzeichneten eine Vereinbarung, die erstmals das ausdrückliche Verbot der Darstellung von Mädchen in „diskriminierender oder herabwürdigender“ Weise in der Werbung enthält, wie das Ministerium für Verbraucherschutz mitteilte.

64 Standards für „ehrliche“ Werbung

Spielzeugwerbung werde damit „egalitärer, ehrlicher und förderlicher“, betonte Verbraucherschutzminister Alberto Garzon gestern. Das sei wichtig für Schutz und Entwicklung der Kinder. Sexistische Werbung ist in Spanien schon seit 2004 verboten. Aber nicht alle halten sich daran.

Der neue Kodex, der den von 2015 ersetzt, enthält 64 Standards, die künftig bei der Spielzeugwerbung gelten sollen. Ziel sei es, ein „pluralistisches, egalitäres und stereotypenfreies Bild von Minderjährigen zu fördern“, schrieb das Ministerium. Deshalb werde die Darstellung von Mädchen mit geschlechtsspezifischen Bezügen verboten.

Werbung für Spielzeug, das sich etwa auf Pflege, Hausarbeit oder Schönheit bezieht, dürfe sich nicht exklusiv an Mädchen richten, und solche, die für Tatkraft, körperliche Aktivität oder Technik steht, nicht speziell an Buben. Solche Botschaften dürften auch nicht durch stillschweigende Hinweise in die Werbung eingebaut werden, etwa durch die klassischen Farben Rosa für Mädchen und Blau für Burschen.