Kiew sieht „Recht“ auf Angriffe von Zielen in Russland

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak hat per Twitter das Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung gegen die russischen Truppen hervorgehoben und dabei auch mögliche Angriffe auf militärische Ziele in Russland angedeutet.

„Die Ukraine wird sich auf jegliche Art verteidigen, auch mit Angriffen auf die Depots und Basen der russischen Mörder“, schrieb Podoljak heute auf Twitter. „Die Welt erkennt dieses Recht an.“

Podoljak ist Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Als Chefunterhändler Kiews nahm er auch an den bisherigen Verhandlungsrunden mit russischen Vertretern teil.

Auch London sieht Ukraine im Recht

Auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hält Angriffe der Ukraine auf russische Nachschublinien für rechtens. „Wenn die Ukraine sich entschiede, logistische Infrastruktur für die russische Armee ins Visier zu nehmen, wäre das nach internationalem Recht legitim“, sagte er im BBC-Fernsehen.

Es sei aber unwahrscheinlich, dass dafür britische Waffen genutzt würden. Natürlich unterstütze Großbritannien die Ukraine, aber die Artillerie werde hauptsächlich bei Kämpfen gegen russische Truppen innerhalb der Ukraine genutzt, so Wallace.

Moskau wirft Westen Einflussnahme vor

Die Regierung in Moskau wirft westlichen Staaten in einer Reaktion vor, die Ukraine offen zu Angriffen auf Russland zu ermutigen. Der Westen solle die Warnungen Russlands vor Reaktionen ernst nehmen, die Attacken auf russisches Territorium auslösen würden, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Russland hatte gestern eine Reihe von Explosionen und ein Feuer in einem Munitionsdepot im Süden des Landes gemeldet.