Kindergarten: AK pocht auf bundesweite Qualitätsstandards

Die Arbeiterkammer (AK) pocht im Vorfeld der heutigen Landesfinanzreferenten-Konferenz mit Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) in Vorarlberg erneut auf die Einführung bundesweiter Qualitätsstandards für die Kindergärten im Rahmen der 15a-Vereinbarung, die derzeit von Bund und Ländern verhandelt wird.

Ohne gute Kriterien gebe es die Sorge, dass an den Problemen im Elementarbereich vorbei investiert werde. Die AK sieht ÖPV-Bildungsminister Martin Polaschek in der Pflicht. Für die zentrale Koordination der Verhandlungen zur neuen Bund-Länder-Vereinbarung, die im September in Kraft treten soll, ist das Finanzministerium zuständig.

Für AK-Bildungsexpertin Elke Larcher ist das symptomatisch dafür, dass die Kindergärten trotz aller Beteuerungen immer noch als Betreuungs- und nicht als Bildungseinrichtung behandelt werden.

Situation an Kindergärten „fatal“

„Es ist schön, wenn mehr Geld zur Verfügung steht, aber Bildungsminister Polaschek ist hier gefordert, in Verhandlungen mit den Ländern zu treten und einen Teil der Kompetenzen durch eine Verfassungsänderung an den Bund zu holen“, forderte Larcher gegenüber der APA. Nur durch bundeseinheitliche Qualitätskriterien könne sichergestellt werden, dass Kindergärten politisch endlich zur ersten Bildungseinrichtung werden.

„Wenn die 15a-Verhandlungen nicht dafür genützt werden, entsprechende Verbesserungen zu erzielen, werden uns schon bald die Pädagoginnen und Pädagogen fehlen, die die Kinder fördern und begleiten“, warnte Larcher. Die Situation in den Kindergärten sei „fatal“.

Ende des Kopftuchverbots gefordert

Das Kindergartenpersonal ging in den vergangenen Monaten mehrfach für bessere Rahmenbedingungen auf die Straße. Dabei knirscht es nicht nur bei der Frage einheitlicher Qualitätsstandards: Uneinigkeit dürfte auch bei der Fortführung des weiterhin geltenden Kopftuchverbots für Kinder in Kindergärten herrschen.

Lesen Sie mehr …