Wellpappe gefragt, Kosten steigen

Die Wellpappeindustrie gehört zu jenen Branchen, die von der Pandemie profitiert haben. Über zwei Drittel aller in Österreich hergestellten Waren werden laut den Branchenvertretern in Wellpappe verpackt.

Dazu beigetragen habe die gestiegene Nachfrage aus der Konsumgüterindustrie (54 Prozent), gefolgt von Möbeln und Elektronikteilen (19 Prozent) sowie vom Onlinehandel (zwölf Prozent). Andererseits belasten die steigenden Energie- und Rohstoffpreise die Produktion.

Die Absatzmenge erhöhte sich im ersten Quartal 2022 um 3,9 Prozent auf 270 Mio. Quadratmeter, wie der Branchenverband Forum Wellpappe Austria heute bekanntgab. Anhaltende Probleme mit den Lieferketten und Preissprünge bei Rohmaterialien würden die Betriebe aktuell aber stark unter Druck bringen.

Beim Rohpapier, dem wichtigsten Rohstoff für Wellpappe, kam es etwa zu Preissprüngen von bis zu 70 Prozent. Aufgrund der laufenden Preiserhöhungen bei Rohstoffen wurde auch der Wellpappepreis angehoben.

Chancen ortet die Branche für sich durch die zunehmend in der Kritik stehenden Plastikverpackungen. Das wachsende Umweltbewusstsein führe zu einer verstärkten Nachfrage nach Wellpappe, so Branchensprecher Stephan Kaar. Das schwedische Möbelunternehmen Ikea kündigte beim gemeinsamen Pressegespräch an, bis 2028 keine Kunststoffverpackungen mehr zu verwenden, sondern künftig auf Papier und Wellpappe zu setzen.