Baltikum wendet sich wegen Impfstoffüberschusses an EU

Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben sich wegen eines sich abzeichnenden Überschusses an CoV-Impfstoff an die EU-Kommission gewandt. In einem gemeinsamen Brief riefen die Regierungschefs der drei Länder die Brüsseler Behörde dazu auf, Gespräche mit den Herstellern aufzunehmen, um die bestehenden Lieferverträge zugunsten der EU-Mitgliedsstaaten zu ändern.

„Wir stellen mit Sorge fest, dass die Mitgliedsstaaten vor einer neuen Herausforderung stehen, nämlich der Überproduktion und dem Überangebot an Impfstoffen“, hieß es heute in dem Schreiben an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Trotz unzureichender Impfstoffverabreichung gingen die Lieferungen weiter. Das setze nicht nur Logistiknetzwerke und Lagerkapazitäten unter Druck, sondern habe auch budgetäre Auswirkungen, schrieben Kaja Kallas (Estland), Krisjanis Karins (Lettland) und Ingrida Simonyte (Litauen).

Erschwert werde die Situation auch dadurch, dass die Länder Impfstoffe mit immer kürzerer Haltbarkeit erhielten. Deshalb solle die EU-Kommission in Verhandlungen mit den Herstellern treten, forderten die baltischen Regierungschefs.