Religiöse Gewalt erschüttert Äthiopien

In Äthiopien sind bei religiös motivierten Unruhen mehrere hundert Menschen festgenommen worden. Wie lokale Zeitungen heute laut Kathpress berichten, waren in den vergangenen Tagen mehrere Moscheen und Kirchen in Flammen aufgegangen. In der nordäthiopischen Stadt Gondar herrsche eine nächtliche Ausgangssperre.

Den Berichten zufolge hatten Täter zu Wochenbeginn einen Anschlag auf das Begräbnis eines in der Region prominenten Islamgelehrten verübt. Mehr als 20 Trauergäste seien dabei ums Leben gekommen. Bei den tagelangen Unruhen, die daraufhin ausbrachen, seien weitere Menschen getötet, knapp 120 verletzt und 370 festgenommen worden, hieß es zum Wochenende von den lokalen Behörden.

Sicherheitsverantwortliche in der Hauptstadt Addis Abeba machen radikale Gruppierungen für die Gewalt verantwortlich. Diese versuchten, verschiedene Glaubensgruppen gegeneinander auszuspielen mit dem Ziel, „landesweit Chaos“ zu verursachen.

Äthiopiens Islamischer Rat beschuldigte unterdessen „radikale orthodoxe Kirchenanhänger“, die Gewalt entfacht zu haben, wie die Zeitung „The East African“ berichtet. Landesweit wurden laut Religionsvertretern mindestens zwei Kirchen und zwei Moscheen in Brand gesteckt.