Chipmangel trifft auch Fahrradhersteller

Der Chipmangel in der Industrie hat die Fahrradhersteller erfasst. Mittlerweile kommt es nach Angaben des deutschen Zweirad-Industrieverbands auch bei E-Bikes zu Verzögerungen der Produktion.

„Bei E-Bikes haben wir ein ähnliches Chipproblem wie die Autoindustrie“, sagte Geschäftsführer Burkhard Stork auf Anfrage der dpa. „Es fehlen nicht die Akkus, sondern die Chips für die Steuerung der Batterieladung und für die Displays.“

Lieferprobleme durch Ukraine verschärft

Deswegen gebe es derzeit einen Produktionsrückstau – „und viele E-Bikes können nicht ausgeliefert werden“. Die Lieferketten in der Fahrradindustrie sind schon seit Beginn der Pandemie gestört. „Vor Beginn des Ukraine-Kriegs ruckelte es, aber es ruckelte sich relativ gut zusammen“, sagte Stork dazu.

„Wir waren eigentlich davon ausgegangen, dass sich die Lage innerhalb der nächsten 18 Monate wieder normalisiert.“ Doch seit Beginn des Kriegs hätten sich die Lieferprobleme deutlich verschärft. „Das liegt auch daran, dass Lkw-Fahrer fehlen.“

Viele Teile aus Asien

Sehr viele Fahrradteile werden aus Ost- und Südostasien nach Europa geliefert – nicht nur von asiatischen Herstellern, sondern auch von deutschen, die dort Werke haben. „In Ländern mit strikten Corona-Beschränkungen wie China, Malaysia, Singapur und Vietnam standen in den vergangenen zwei Jahren viele Werke zeitweise still, sodass Komponenten und Teile fehlten“, so Stork. „Die derzeitigen Lockdowns in China führen wieder zu Lieferverzögerungen.“