Biden bei Medien-Galadinner

Scherze und ernste Worte von US-Präsident Joe Biden beim traditionellen Galadinner des Washingtoner Pressekorps: Gestern Abend (Ortszeit) witzelte Biden über sich selbst und andere.

Gleich zum Auftakt bedankte er sich für den lauten Applaus der Gäste „bei den 42 Prozent, die tatsächlich geklatscht haben“ – eine Anspielung auf seine Zustimmungswerte, die nach jüngster Umfrage auf 42 Prozent abgesunken sind. Doch Journalisten seien noch weniger beliebt als er, witzelte Biden weiter.

Attacke gegen Trump

Als erster Präsident in sechs Jahren würde er nun an diesem Dinner teilnehmen, sagte Biden. „Das ist verständlich, wir hatten eine schreckliche Plage, gefolgt von zwei Jahren Covid“, ulkte der Demokrat mit einem Seitenhieb auf seinen republikanischen Vorgänger.

Donald Trump, der Medien stets als „Feinde des Volkes“ verunglimpfte, war nach seinem Amtsantritt 2017 dem Galaevent als erster US-Präsident seit 36 Jahren ferngeblieben. Auch in den Folgejahren 2018 und 2019 nahm Trump nicht teil.

Kriegsreporter gewürdigt

Angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hatte Biden in seiner Ansprache vor den über 2.600 Gästen im Washingtoner Hilton Hotel auch ernste Worte. Er lobte den Mut von Journalistinnen und Journalisten, die über den Krieg berichten. Zuvor waren neun Kriegsreporter gewürdigt worden, die in der Ukraine ums Leben gekommen sind. Pressefreiheit sei heute wichtiger denn je, betonte Biden.

Biden gab nach seiner Rede das Mikrofon an den Comedian Trevor Noah ab. „Trevor, das ist die wirklich gute Nachricht – jetzt kannst du den Präsidenten der Vereinigten Staaten durch den Kakao ziehen und anders als in Moskau kommst du nicht ins Gefängnis.“