GB: Russische „Trollfabrik“ streute Desinformation

Russland hat nach Erkenntnissen britischer Forscher gezielt die Internetprofile westlicher Politiker und Künstler mit Kommentaren voller Falschinformationen überzogen.

Unter den Betroffenen seien etwa der britische Premierminister Boris Johnson, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, erklärte das britische Außenministerium heute. Auch Künstler wie die französischen Elektromusiker von Daft Punk und die deutsche Band Rammstein standen demnach im Visier der „Trolle“.

„Trollfabrik“ in Sankt Petersburg

Der Untersuchung zufolge war ein Fabrikgelände in Sankt Petersburg Ausgangspunkt einer Vielzahl dieser Angriffe. Bezahlte Mitarbeiter dieser „Trollfabrik“ hätten Profile in den Onlinenetzwerken prominenter Kreml-Kritiker mit Kommentaren zur Unterstützung des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des Krieges in der Ukraine überzogen.

Spuren davon wurden demnach auf acht Onlineplattformen entdeckt, darunter Telegram, Twitter und Facebook, vor allem aber Instagram, YouTube und TikTok.

Das britische Ministerium erklärte, es werde seine Erkenntnisse an die Betreiber der Onlineplattformen weiterleiten. „Wir können nicht zulassen, dass der Kreml und seine zwielichtigen Troll-Farmen mit ihren Lügen über Putins illegalen Krieg unsere Onlineräume erobern“, so Außenministerin Liz Truss.