Gewalt vor rechtsextremen Demos in Deutschland

Bei der Anreise zu einem rechtsextremen Aufmarsch im sächsischen Zwickau haben Rechtsextreme laut Polizeiangaben Gegendemonstranten angegriffen. Sie warfen am Bahnhof Glauchau Steine auf einen Zug, in dem Demonstranten aus dem linken Lager saßen, wie ein Polizeisprecher heute sagte. Diese waren auf dem Weg zu Gegenprotesten in Zwickau.

41 Rechtsextreme seien festgesetzt worden, sagte ein Sprecher. Ein 28-jähriger Gegendemonstrant ist den Angaben zufolge leicht verletzt worden. Zuvor hatte es bereits am Bahnhof in Chemnitz Auseinandersetzungen gegeben. Dort seien 50 Rechtsextreme des Zuges nach Zwickau verwiesen worden.

Laut Angaben der Bundespolizei in Pirna hatte es am Hauptbahnhof in Chemnitz bereits Flaschenwürfe gegeben. Rechtsextreme hätten in einen Zug einsteigen wollen. Die Polizei habe sie zurückgehalten, weil der Zug bereits mit Gegendemonstranten besetzt gewesen sei.

Die rechtsextreme Splitterpartei Der Dritte Weg hatte zu einem Aufzug in Zwickau mobilisiert. Es gebe Anzeichen, dass unter den Protestierenden in Zwickau auch zahlreiche Gewaltbereite sein könnten. Zugleich ist in der Stadt ein breiter Gegenprotest geplant.

Ausschreitungen in Leipzig

In der Nacht hatte es bereits Ausschreitungen im Leipziger Stadtteil Connewitz gegeben. Die Polizei ermittelt wegen eines besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs. Eine politische Motivation für die Tat könne nicht ausgeschlossen werden, teilte die Polizei mit.

Gewalttätige Protestierende hatten in der Nacht eine Barrikade errichtet und in Brand gesteckt. Als Einsatzkräfte der Polizei anrückten, wurden die Fahrzeuge mit Gegenständen beworfen. Dabei wurden mehrere Dienstfahrzeuge sowie zwei geparkte Wagen beschädigt. Mindestens ein Gebäude sei durch Bitumen verschmutzt worden.

Linke gegen Polizei in Dortmund

In Dortmund setzte die Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Protestierende aus der autonomen Szene ein. Die Menschen hätten Polizisten attackiert und versucht, eine Absperrung zu durchbrechen, sagte eine Polizeisprecherin. Eine Sprecherin der „Autonomen Antifa 170“ beklagte Polizeigewalt: Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien verletzt worden. Die Polizeisprecherin sagte, bisher habe man zu Verletzungen keine Erkenntnisse. Auch hier war der Anlass eine Demo von etwa 220 Rechtsextremisten.