Ölembargo: Edtstadler mahnt zu Rücksicht auf andere EU-Staaten

Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) mahnt in der Diskussion über ein EU-Ölembargo gegen Russland zu Rücksicht auf andere EU-Staaten. Österreich warte auf den Vorschlag der EU-Kommission, der dann in Abstimmung mit den EU-Staaten zu prüfen sei.

„Wir sind in den Diskussionen drinnen. Man muss hier sehr vorsichtig agieren. Wenn bei uns in Europa wirtschaftlich alles zusammenbricht, hat die Ukraine auch nichts davon“, sagte Edtstadler heute der APA.

„Unsere große Abhängigkeit ist im Gasbereich“

„Unsere große Abhängigkeit ist im Gasbereich, nämlich zu 80 Prozent“, erläuterte Edtstadler am Rande ihres Besuchs in Malta die Situation Österreichs. Ungarn hat sich in der EU bisher klar gegen ein Embargo für russisches Öl ausgesprochen. „Der große Vorteil ist, dass die EU-Staaten auch auf die Situation der anderen schauen. Was haben wir davon, wenn es in einem anderen Land keine Energiequellen für Industrie und Wirtschaft gibt?“, so Edtstadler.

Edtstadler wies erneut Berichte zurück, wonach Österreich seine Gaslieferungen aus Russland in Rubel bezahle, Probleme mit Moskau könne man aber auch nicht ausschließen.

„Nach allem, was wir wissen, werden die Gaslieferungen in Euro bezahlt. Mit Verlaub, was derjenige, der die Bezahlung erhält, mit dem Geld macht, ob er es umwechselt oder nicht, ist nicht mehr in unserer Ingerenz. Wir haben klar gesagt, dass wir uns weiter an alle Sanktionen halten wollen. In welcher Form das passiert und was in den nächsten Wochen ist, ist genauso wenig vorhersehbar, wie wir im Jänner gedacht haben, dass es einen Krieg auf europäischem Boden gibt“, so die Ministerin.