Rückschlag im Kampf gegen die Pandemie in Schanghai

Rückschlag für die chinesische Wirtschaftsmetropole Schanghai im Kampf gegen die Ausbreitung der Pandemie: Heute wurden von den Behörden 58 neue Fälle außerhalb der streng abgeriegelten Gebiete gemeldet. Am Wochenende waren keine Neuinfektionen bekanntgeworden, was viele der rund 26 Millionen Einwohner auf eine Lockerung des seit mehr als vier Wochen anhaltenden Lockdowns hoffen ließ.

Erst am Freitag hatte etwa die Hälfte der Bevölkerung der Metropole die Häuser erstmals wieder verlassen dürfen. Millionen aber sitzen weiter fest, einige sind in eingezäunten Wohngebieten eingeschlossen. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, das Nötigste zu bekommen.

Obwohl die Behörden erklärten, dass sich die Situation verbessert, haben in den sozialen Netzwerken aufgetauchte Bilder die Öffentlichkeit verunsichert – und das zu einer Zeit, in der Kliniken und Leichenhallen in der Stadt überlastet sind. Heute wurden Ermittlungen gegen fünf Beamte aufgenommen, nachdem Videos gezeigt hatten, wie aus einem Pflegeheim eine ältere Person in einem Leichensack gesteckt und in eine Leichenhalle gebracht wurde. Später stellte sich heraus, dass die Person noch am Leben war.

Viele Menschen schöpfen jedoch Mut aus den Daten, die einen positiven Trend aufzeigen. So wurden gestern 32 neue Todesfälle gemeldet, sechs weniger als am Vortag. „Es gibt Hoffnung für den Mai“, kommentierte ein Nutzer des sozialen Netzwerkes Weibo. Dennoch wurden in einigen Wohnblocks neue Zäune errichtet, um sie zu isolieren.