Angst vor Wildschweinen in Rom nach Angriff auf Frau

Wildschweine sind in der italienischen Hauptstadt Rom längst nicht mehr eine Attraktion, sondern ein wahres Problem. Eine Frau beklagte nun, sie und ihr Hund seien von einer Wildschwein-Mutter attackiert worden. Der Angriff erfolgte dieser Tage im eleganten Wohnviertel Balduina.

Die 43-Jährige wollte ihren Müll in einen Container werfen, als sie dort die Wildschwein-Mutter, ein weiteres Exemplar und sechs Frischlinge sah, die auf Futtersuche waren. Die Wildschwein-Mutter sei auf sie losgegangen.

Bericht: Bewohner trauen sich nicht aus Häusern

„Ich bin zu Boden gestürzt und das Tier hat mich überfallen. Ich brüllte vor Angst, zum Glück hat mich mein Hund verteidigt. Ich war von Wildschweinen umringt und ich war allein auf der Straße“, berichtete sie römischen Medien. Ein vorbeifahrender Autofahrer sei ihr dann jedoch zu Hilfe gekommen, leichte Verletzungen waren dennoch die Folge des Aufeinandertreffens mit den Schweinen.

Wildschweine in Rom
Reuters/Remo Casilli

Aus Angst vor Wildschweinen würden sich viele Bewohnerinnen und Bewohner einiger Bezirke im Norden Roms abends nicht außer Haus trauen, berichtete die römische Tageszeitung „La Repubblica“ (Dienstag-Ausgabe). Bürgerverbände protestieren, dass Scharen von Wildschweinen die Mistkübel durchwühlen. Sie fordern Sterilisierungskampagnen und Gitter, um die Tiere von den Häusern fernzuhalten. Die Wildschweine würden häufig auch Verkehrsunfälle verursachen.

In der Umgebung von Rom haben sich Wildschweine in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Viele von ihnen ernähren sich vom Müll auf den Straßen. Inzwischen sind die Paarhufer auch in anderen Teilen Italiens ein wachsendes Problem geworden. Pläne der Region Toskana, 250.000 der Tiere zu töten, haben in den vergangenen Jahren für heftige Proteste gesorgt. Umweltschützerinnen und -schützer wie auch Promis riefen eine Kampagne gegen die geplante Tötung der Tiere ins Leben.