Jesiden fliehen vor Kämpfen im Nordirak

Im Zuge des andauernden türkischen Militäreinsatzes gegen die in der Türkei verbotenen kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak greift auch die irakische Armee deren Stellungen an. 700 jesidische Familien seien aufgrund der Kämpfe aus der Stadt Sindschar geflüchtet, teilte ein kurdischer Beamter gestern mit.

Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt, Mahma Chalil, habe es bereits Tote und Verletzte gegeben. Er warnte vor einem weiteren Völkermord an den Jesiden. Den Angaben nach bekämpfen sich Iraks Armee und eine bewaffnete Gruppe, die zur religiösen Minderheit der Jesiden gehört. Sie ist mit der PKK verbunden. Bei Angriffen der Miliz sollen auch zwei irakische Soldaten getötet worden sein, wie ein Abgeordneter des irakischen Parlaments mitteilte.

Die Türkei bombardiert derzeit eigenen Angaben zufolge unter anderem Verstecke, Tunnel und Munitionsdepots der PKK. Ankara begründete die Offensive mit dem Schutz vor Terrorangriffen und dem Recht auf Selbstverteidigung. Die PKK steht in der Türkei, Europa und den USA auf der Terrorliste und unterhält Stellungen in der Südosttürkei und im Nordirak.