Hunderte Flüchtlinge nahe Mexiko-Stadt gestrandet

In einem Lager am Rande der mexikanischen Hauptstadt Mexiko-Stadt warten derzeit rund 500 Ukrainerinnen und Ukrainer auf eine Einreisebewilligung in die USA, berichtet die britische Zeitung „The Guardian“. Täglich kommen rund 50 bis 100 Menschen dazu, ein großer Teil davon Kinder. Viele davon wurden am Grenzübergang Tijuana abgewiesen, viele kommen direkt nach der Einreise aus Europa in das Zeltlager, um auf die Genehmigung aus den USA zu warten.

Die Mühlen der Bürokratie mahlen allerdings langsam, kritisieren Helferinnen und Helfer von NGOs im Camp. Zwar hat US-Präsident Joe Biden Anfang März angekündigt, die USA würden 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen, allerdings sind die Auflagen dafür sehr streng. Wer im Zuge des Programms „Uniting for Ukraine“ legal in den USA bleiben will, muss einen US-amerikanischen Sponsor vorweisen, der für die finanzielle Absicherung bürgt. Zur Einreise berechtigt sind zudem nur vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Menschen.

Von neuer Einreiseregelung überrascht

Bis 21. April galt eine Ausnahme für Ukraine-Flüchtlinge, und sie konnten die Grenze direkt überqueren, um von dort aus auf den Bescheid zu warten. Seit nunmehr fast zwei Wochen müssen die Anwärterinnen und Anwärter außerhalb der USA auf den positiven Bescheid warten. Für viele Menschen, die nun in Mexiko-Stadt gestrandet sind, kam die Zurückweisung an der Grenze überraschend, die Änderung sei plötzlich passiert und im Vorfeld nicht ausreichend kommuniziert worden.

Laut „Guardian“ ist der Prozess deutlich langwieriger als von der Regierung angekündigt, was die Kapazitäten des Lagers bald an die Grenzen bringen könnte. Die Unterkünfte, die in einer großen Sportanlage errichtet wurden, seien nicht für längere Aufenthalte geeignet, warnen NGOs.