Moskau verhängt Einreiseverbot gegen japanischen Premier

Russland hat als Antwort auf Sanktionen ein Einreiseverbot für 63 Japaner verhängt, unter ihnen auch Premier Fumio Kishida. „Die Regierung von F. Kishida hat eine beispiellose antirussische Kampagne gestartet und erlaubt sich eine unzulässige Rhetorik gegenüber der Russischen Föderation, unter anderem mit Verleumdungen und direkten Drohungen“, begründete das russische Außenministerium heute in einer Stellungnahme die Einreiseverbote.

Neben dem japanischen Premierminister tauchen weitere Mitglieder der Regierung, unter ihnen Außenminister Yoshimasa Hayashi, Parlamentarier und andere Politiker, aber auch Besitzer von Medien und Journalisten auf der schwarzen Liste auf. Das Einreiseverbot gilt auf unbestimmte Zeit.

Zusätzlicher Konflikt um Inselgruppe

Nach dem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich Japan an den Sanktionen gegen Russland beteiligt. Gleichzeitig verschärften sich die Spannungen beider Nachbarländer im Streit um die vier südlichsten Kurileninseln Etorofu (russ. Iturup), Kunashiri (Kunaschir), Shikotan (Schikotan) und Habomai (Chabomai).

Moskau hat im März die Gespräche über eine Teilrückgabe der Inselgruppe aufgekündigt. Tokio hat diese Inseln daraufhin im April erstmals seit Jahren wieder als „illegal okkupiert“ bezeichnet.