Bericht: Private Raffinerien in China kaufen mehr russisches Öl

Unabhängige Raffinerien in China haben diskret damit begonnen, russisches Öl mit hohen Rabatten zu kaufen, berichtet die „Financial Times“. Staatliche chinesische Rohstoffunternehmen würden aufgrund von Sanktionssorgen davor zurückschrecken, während westliche Länder ihre Käufe zunehmend aussetzen. Die USA und Großbritannien sanktionieren russisches Öl bereits. Die EU arbeitet daran.

Ein Vertreter einer in Shangdong ansässigen nicht staatlichen Raffinerie sagte, man habe seit Beginn des Ukraine-Krieges keine Geschäfte mit russischen Öllieferanten öffentlich gemeldet, heißt es in dem Bericht.

So wolle man vermeiden, dass die Käufe überprüft und von US-Sanktionen getroffen würden. Zudem habe die Raffinerie einen Teil der Kaufquote für russisches Rohöl von staatlichen Rohstoffhandelsunternehmen übernommen, die sich größtenteils geweigert hätten, neue Lieferverträge zu unterzeichnen.

Umgehung der üblichen Wege

Die Käufe von Chinas nicht staatlichen Raffinerien zeigen laut „FT“, wie einige Importeure traditionelle Wege umgehen, um an billiges russisches Öl zu gelangen. Gleichzeitig helfe das Peking, sich zurückzuhalten, während der Westen Moskau mit immer neuen Sanktionen belegt.

Auch Verschiffungsaktivitäten aus Europa heraus würden zeigen, dass China seine Käufe dezent steigere. Selbiges gelte für Indien. Die Zeitung schreibt von sechs Tankern mit einer Kapazität von jeweils zwei Mio. Barrel Ural-Rohöl. Manche dieser Fässer dürften auch aus Kasachstan stammen, heißt es.