US-Handelsbilanzdefizit erreicht Rekordstand

Das Außenhandelsdefizit der USA ist im März auf ein Rekordniveau gestiegen. Das Defizit sei auf 109,8 Milliarden US-Dollar (aktuell 104,3 Mrd. Euro) geklettert, teilte das Handelsministerium heute in Washington mit. Das ist der höchste jemals ermittelte Wert. Im Vormonat war das Defizit bei leicht aufwärts revidierten 89,8 Milliarden Dollar gelegen.

Angesichts der gestiegenen Binnennachfrage infolge der weniger angespannten Coronavirus-Lage importierten die USA mehr Güter aus dem Ausland. In anderen Regionen der Welt schwächelte hingegen die Nachfrage. Das dämpft die Exporte der USA. Der Handel insgesamt dürfte durch die schwierige Lage in China belastet bleiben. Angesichts der harten Coronavirus-Maßnahmen dort ist die Aktivität der chinesischen Häfen eingeschränkt.

Das Handelsdefizit der USA ist chronisch, da dauerhaft mehr importiert als exportiert wird. Die Vereinigten Staaten sind also ein typisches Nettoimportland. Finanziert wird das Defizit durch Auslandskredite. Die Kapitalmärkte der USA sind attraktiv, unter anderem weil die Vereinigten Staaten mit dem Dollar über die Weltleitwährung verfügen.