Moskau: Atomangriff in Kaliningrad simuliert

Die russischen Truppen in Kaliningrad haben nach Angaben aus Moskau mitten in der Offensive in der Ukraine Angriffe mit nuklearwaffenfähigen Raketen simuliert.

Bei einer Übung hätten rund hundert Soldaten den „elektronischen Start“ von mobilen ballistischen Raketensystemen vom Typ Iskander mit Atomwaffen simuliert, so das Verteidigungsministerium heute. Die Streitkräfte übten Angriffe auf militärische Ziele eines imaginären Feindes sowie die Reaktion auf einen Gegenschlag.

Putin warnte vor „blitzschneller“ Vergeltung

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seit Beginn der Militäroperation in der Ukraine angedeutet, dass er bereit sei, Russlands taktische Atomwaffen einzusetzen. Ende Februar versetzte Russland seine Atomstreitkräfte in höhere Alarmbereitschaft. Der Kreml-Chef warnte zudem vor einer „blitzschnellen“ Vergeltung, falls der Westen direkt in den Ukraine-Konflikt eingreift.

Beobachtern zufolge hat das russische Staatsfernsehen in den vergangenen Tagen versucht, der Öffentlichkeit den Einsatz von Atomwaffen schmackhaft zu machen. „Seit zwei Wochen hören wir auf unseren Fernsehschirmen, dass die Atomsilos geöffnet werden sollten“, sagte der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow zuletzt.

Kaliningrad ist eine russische Enklave an der Ostsee zwischen den beiden EU- und NATO-Mitgliedern Polen und Litauen.