OMV setzt vorerst weiter stark auf Öl und Gas

Die OMV wird nicht kurzfristig aus der Erdöl- und Gasförderung aussteigen, hat Konzernchef Alfred Stern angesichts eines drohenden Öl- und Gasembargos der EU gegen Russland gesagt.

„Wir investieren bis 2030 weiterhin massiv in Öl und Gas und entwickeln fünf neue Gasproduktionen, etwa in Norwegen oder im Schwarzen Meer, Stichwort Neptun“, sagte Stern im „Kurier“-Interview. „Von jährlich 3,5 Milliarden Euro investieren wir 1,6 Milliarden in Exploration & Produktion.“

Erdgas als „Brückentechnologie“

„Wir gehen nicht aus Energie hinaus, wir gehen nur langsam aus Öl- und Gas hinaus“, so Stern. Gas sei als Brückentechnologie notwendig für die Energiewende. Für ein Gasembargo sei man derzeit nicht bereit – sollten die russischen Gaslieferungen ausbleiben, könnte man die Wirtschaftstätigkeit in Österreich nicht mehr voll aufrechterhalten.

Deshalb arbeite man derzeit an einem Vorschlag für sanktionskonforme Zahlungsmodalitäten mit dem russischen Gasprom-Konzern, andererseits fülle man die Speicher – „derzeit sind wir bei 30 Prozent“, so der OMV-Chef. Außerdem würde der Verzicht auf russisches Gas auch zu einer Verteuerung führen: „Kein Gas mehr aus Russland und niedrige Preise, das geht sich nicht aus.“

Auch ein Ölembargo würde an Österreich nicht spurlos vorüber gehen, obwohl die OMV kein russisches Öl mehr in ihren Raffinerien verarbeitet. „Russland produziert zehn Millionen Barrel pro Tag, das ist ein Zehntel der Weltproduktion, 50 Prozent davon gehen in den Export“, sagte Stern.